Die manuelle Lymphdrainage ist eine sanfte von der Hand ausgeführte Entstauungstherapie, die hauptsächlich in der Nachbehandlung von Patienten mit Tumorerkrankungen angewandt wird. Aber auch nach Unfällen, Operationen und teilweise in der Kosmetik werden Patienten mit der manuelle Lymphdrainage behandelt.
Was ist Lymphflüssigkeit?
Lymphflüssigkeit ist ein Stoffwechselendprodukt, das im Körper durch die Verbrennung von Kohlenhydraten, Fetten, Salzen etc. entsteht. Dieses Stoffwechselendprodukt ist in Wasser gelöst und wird in den Zwischengewebsraum abgegeben. Dadurch schwillt das Gewebe (nahezu unsichtbar) an. Wahrzunehmen ist diese Schwellung erst, wenn der Abfluss gestört ist und sich die Lymphflüssigkeit im Gewebe ansammelt!
Hier greift dann die Lymphdrainage ein! Die manuelle Lymphdrainage wird mit sehr leichtem Druck ausgeführt und bewirkt ein sanftes Verschieben der Gewebeschichten gegeneinander. Dadurch wird in den Lymphgefäßen ein Sog erzeugt, der die überflüssige Lymphflüssigkeit aus dem Gewebe "absaugt".
Durch die keisenden und pumpenden Bewegungen der manuelle Lymphdrainage wird der "Puls" der Lymphgefäße nachgeahmt. So gelingt es, die Lymphflüssigkeit nach und nach aus dem Gewebe zu entfernen.
Das Lymphgefäßsystem ist kein Kreislauf sondern funktioniert wie eine Einbahnstraße: Es beginnt blind und geht in der sog. Drosselgrube (Fossa Jugularis) rechts und links des Halses direkt hinter den Schlüsselbeinen in das Blutgefäßsystem über. Die gesamte Lymphe wird hier gesammelt. Bevor die Nieren sie wieder aus dem Blut herausfiltern, wird ihr der größte Teil des Wassers entzogen. Dieser Vorgang wiederum bewahrt den menschlichen Körper somit vor zu großem Flüssigkeitsverlust.